Warum gutes Sales-Recruiting mit klar definierten Rollen beginnen – und was Unternehmen dabei oft übersehen.
Fokus auf Wertbeitrag statt Aufgabenlisten
Viele Sales-Stellenbeschreibungen lesen sich wie To-do-Listen – aber kaum wie Rollen mit echtem Impact.
„Neukundenakquise“, „Pflege des CRM-Systems“, „Erstellung von Angeboten“ – solche Bulletpoints sagen wenig über den tatsächlichen Beitrag der Rolle aus. Ein starkes Profil beschreibt, wofür jemand Verantwortung trägt, nicht nur, was er oder sie tut.
Beispiel:
- ❌ Pflege des CRM-Systems
- ✅ Sicherstellen einer sauberen Pipeline als Grundlage datenbasierter Forecasts
Das klingt nach Verantwortung, nicht nach Routine. Und genau das zieht Sales-Profis an, die Ergebnisse liefern wollen, statt nur Aufgaben zu erledigen.
Tasks & Responsibilities: Weniger ist mehr
Beim Definieren von Tasks & Responsibilities (T&R’s) zählt Präzision mehr als Vollständigkeit.
Eine hilfreiche Frage lautet:
„Woran wird der Erfolg dieser Rolle gemessen – und welche Aufgaben zahlen direkt darauf ein?“
Wenn ein Account Executive beispielsweise ausschließlich für Neukundenumsatz verantwortlich ist, dann gehört „Weiterentwicklung bestehender Kunden“ nicht ins Profil – auch wenn das in anderen Sales-Funktionen typisch ist.
Klar formulierte T&R’s schaffen Orientierung:
- Kandidat:innen verstehen sofort, worauf sie sich einlassen.
- Recruiter:innen können gezielter suchen.
- Das Onboarding wird deutlich effizienter.
Je fokussierter ein Profil ist, desto besser greifen alle Schritte im Recruiting ineinander – von der Direktansprache bis zum ersten Vertriebsabschluss.
Realistische Rollenbilder statt Wunschlisten
Viele Unternehmen suchen in Sales-Profilen die eierlegende Wollmilchsau: Hunter und Farmer zugleich, empathisch, analytisch, abschlusssicher und strategisch stark.
Doch das führt selten zu passenden Bewerbungen. Ein gutes Profil ist nicht umfassend, sondern klar abgegrenzt.
Ein einfacher Trick:
Formuliere jede Anforderung mit „um zu …“.
„Du bringst Erfahrung im B2B-SaaS-Sales mit, um komplexe Entscheidungsprozesse auf Kundenseite souverän zu steuern.“
So wird aus einer generischen Kompetenzbeschreibung ein greifbarer Kontext. Kandidat:innen erkennen, warum ihre Erfahrung relevant ist – und ob sie wirklich passt.
Das ist nicht nur für das Matching entscheidend, sondern auch für Glaubwürdigkeit und Employer Branding.
Das Storytelling der Rolle: Warum sie wichtig ist
Ein gutes Sales-Profil erzählt keine Geschichte über das Unternehmen, sondern über die Bedeutung der Rolle.
Drei Fragen helfen beim Schreiben:
- Warum gibt es diese Rolle?
- Wie trägt sie zum Erfolg des Unternehmens bei?
- Was kann die Person bewirken?
Beispiel:
„Als Account Executive bist du die treibende Kraft hinter unserem Wachstum im DACH-Markt. Du identifizierst neue Geschäftschancen, führst Entscheider:innen durch den gesamten Sales-Prozess und prägst damit direkt unsere Marktposition.“
Solche Formulierungen schaffen Verbindung. Kandidat:innen verstehen nicht nur, was sie tun sollen – sondern auch, warum es zählt.
Fazit: Gute Profile schaffen Klarheit, keine Komplexität
Ein starkes Sales-Stellenprofil ist kein Sammelsurium von Aufgaben, sondern eine klare Beschreibung von Verantwortung und Wirkung.
Wenn Unternehmen den Fokus auf den Wertbeitrag, die richtigen T&R’s und ein realistisches Rollenverständnis legen, entsteht nicht nur ein besseres Hiring-Ergebnis – sondern auch ein authentisches Signal an den Markt:
Wir wissen, was wir brauchen. Und wir wissen, was wir bieten.
So beginnt erfolgreiches Recruiting – lange bevor das erste Interview stattfindet.